Es ist früher Morgen. Mit dem Kopf bist Du schon im Büro, gehst im Geiste die Besprechung durch, welche heute auf dem Terminplan steht. Es werden Vorstandsmitglieder anwesend sein und Du möchtest kompetent und seriös wirken. Du wählst dafür eine Businesshose, Bluse und den dunklen Blazer. Alles passt farblich, wie auch in der Größe. Nur der Blick in den Spiegel sagt Dir, dass die Bluse unter der Jacke raus schaut.
Die Jacke ist zu kurz. Sofort fühlst Du dich unsicher.
Am nächsten Tag. Es ist früher Abend und Du hast das Kleid mit dem schwingenden Rock für den Mädelsabend rausgesucht. Da es frisch geworden ist, suchst Du die hüftlange Strickjacke raus. Sie ist perfekt für den Abend geeignet. Nicht zu warm, nicht zu kalt und bequem ist sie auch noch. Wäre da nicht schon wieder der Blick in den Spiegel, welcher Dir erzählen möchte: Irgendwas passt hier nicht. Warum sind die Proportionen auf einmal so verschoben? Was hat diese Wirkung verursacht?
In einer dieser oder ähnlichen Situationen finden sich viele meiner Leserinnen wieder. Und eine der häufigsten Fragen, welche mir geschickt und gestellt wird, lautet:
Welches ist die perfekte Jackenlänge für mich?
Gibt es eine Antwort auf diese Frage? Ja. Aber sie wird Dir nicht gefallen: Die richtige Jackenlänge, welche immer und überall passt, gibt es nicht.
Und damit einhergehend möchte ich Dir hier eine meiner “Schwächen” eingestehen: Ich liebe Jacken. Und deswegen habe ich auch viele verschiedene davon in meinem Schrank. Und ja, das liegt zum einen daran, dass Jacken so herrlich einfach ein Outfit drehen können und weil auch ich unterschiedlich lange Jacken für die unterschiedlichsten Kombinationen benötige.
Wie findest Du nun DEINE richtige Jackenlänge für die unterschiedlichen Gelegenheiten und Outfits?
Mache Dich mit dem Gedanken vertraut, dass Du mehrere Jacken benötigen wirst. Und dann ist es wichtig, DEINE Outfit-Kombinationen zu kennen. Dann überlege, was Du betonen und was Du kaschieren möchtest.
Nehmen wir das erste Beispiel mit dem Büro-Outfit. Handelt es sich um eine eng geschnittene Hose? Ist es eine Hüfthose? Dann wäre eine längere Jacke die passende Wahl. Gerne etwas tailliert geschnitten, damit Deine Figur betont wird.
Möchtest Du Deine Hüfte kaschieren, achte darauf, dass der Saum nicht gerade an der breitesten Stelle endet. Etwas darüber verschiebt die Aufmerksamkeit mehr auf Deine Taille. Bei einer engen Hose darf der Saum auch ein wenig länger sein. Auch die Form der Jacke darf sich ändern. Gerade geschnitten aus einem fließenden Material sorgt für Bequemlichkeit.
Trägst Du gerne weiter geschnittene Hosen, hilft ein höherer Bund und eine kurze Jacke dabei, die Taille zu betonen. Eine weite und lange Jacke über einer weiten Hose kann natürlich auch gut aussehen. Beim Kombinieren hilft es, wenn Hose und Jacke aus dem gleichen Material und der gleichen Farbe sind. Dann ergibt das Outfit eine durchgehende Einheit, welche Dich auch noch optisch größer und schlanker wirken lässt. Für die meisten Frauen ist es jedoch einfacher, eine engere Jacke zu einer weiten Hose zu kombinieren.
Also überlege, welche Art Hosen Du hauptsächlich trägst. Meistens bevorzugen wir eine bestimmte Schnittführung. Finde dafür durch Ausprobieren die für Dich funktionierende Jackenlänge. Vielleicht wählst Du eine engere und eine weitere Jacke aus. Und schon bist Du für die meisten Gelegenheiten gut aufgestellt. Der Anfang ist gemacht.
Für die Freizeit sind die Variablen für Jackenlängen natürlich ungleich größer. Für ein Kleid wie aus unserem Beispiel würde ich eine eher taillenkurze Jacke empfehlen. Taille betonen, den Rock zur Geltung bringen und dabei auch noch optisch längere Beine kreieren. Mit einer weiten und langen Jacke über einem weiten Rock kann es schnell passieren, dass der Oberkörper optisch länger und die Beine verkürzt aussehen. Zudem entsteht leicht mehr Volumen als vorhanden ist.
Für weite Jacken oder Kurzmäntel sind meist enge Bleistiftröcke die bessere Wahl. Auch eine Schößchenjacke funktioniert gut bei engen Röcken. Sie zaubern wunderbare Kurven bzw. setzen diese in Szene.
Du siehst, die Möglichkeiten sind sehr zahlreich. Welche Varianten für Dich funktionieren, findest Du am ehesten heraus, wenn Du Deine Garderobe, Deinen Körper und Deine Vorlieben kennst. Fange mit den Kombinationen an, welche Du am häufigsten verwendest. Bist Du in Deinen Grundlagen sicher, kannst Du Dich den Variationen widmen.
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